Antwerpen
1546 -
Prag
1611
Bartholomäus Spranger, der flämische Maler und Radierer, geht ab dem Jahr 1557 bei den Landschaftsmalern Jan Mandyn, Frans Mostaert und Cornelis van Dalem in die Lehre. Dort eignet er sich nach Abschluss seiner Lehrzeit durch das Kopieren von Stichen von Frans Floris und Parmigianino selbständig die verfeinerte Formensprache des Manierismus an.
Spranger reist im Jahr 1565 nach Paris, von dort über Lyon nach Mailand. Hier erlernt Bartholomäus Spranger die Technik der Freskomalerei. Ein Jahr später, im Frühjahr des Jahres 1566, begibt er sich nach Parma, wo er unter der Leitung von Bernadino Gatti die Kuppelfresken in S. Maria della Steccata mitgestaltet. Von Parma führt ihn der Weg noch im selben Jahr weiter nach Rom. Sein Mäzen wird hier Kardinal Alessandro Farnese, bei dem Spranger ab dem Jahr 1567 lebt und arbeitet und sich schnell allgemeine Anerkennung sichert.
Von Pius V. wird er im Jahr 1570 zum päpstlichen Maler ernannt und bezieht Quartier im Vatikan. Nach dem Tod von Pius V. verbleibt der Künstler zunächst in Rom. 1575 wird Spranger an den Hof Kaiser Maximilians II. nach Wien berufen, sechs Jahre später an den Hof Kaiser Rudolfs II. nach Prag.
Ab den 1580er Jahren entstehen die ersten Nachstiche nach Kompositionen Sprangers. Sie zeugen von seinem Ruhm und dienen zugleich zur weiten Verbreitung seiner Werke. Sein Einfluss prägt entscheidend die kommende Malergeneration am Prager Hof sowie die deutsche, flämische, niederländische und französische Kunstgeschichte.
Spranger wird 1584 zum Kammermaler ernannt, 1588 erhält er Wappen und Lehenmannstitel, Mitte der 1590er Jahre wird der Maler in Anerkennung seiner Leistungen in den Adelsstand erhoben. Seine Reise durch Deutschland und die Niederlande 1602 gestaltet sich für ihn zu einem wahren Triumphzug. Bilder aus seinen letzten Lebensjahren sind nicht erhalten. Am 11. Januar des Jahres 1611 unterzeichnet Bartholomäus Spranger sein Testament und stirbt als wohlhabender Mann.
Der Maler Bartholomäus Spranger gilt als Hauptmeister des Romanismus. Sein Werk umfasst mythologische und allegorische Bilder, erotisch anmutende Szenen im manieristischen Stil. Sprangers kunstgeschichtliche Bedeutung liegt in der gelungenen Rezeption italienischer Vorbilder, deren Stil er gekonnt mit den niederländischen Vorbildern verknüpft und vervollkommnet.
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